Gute Gründe für das Heizen mit Grünem Gas

Bis 2040 soll in Österreich die Klimaneutralität verwirklicht werden. Dann dürfen am Raumwärmemarkt nur noch erneuerbare Technologien und Brennstoffe zum Einsatz kommen.

Für alle, die weiter ihre Gasheizung betreiben wollen, gibt es eine gute Nachricht: Sie können bereits jetzt – und erst recht in Zukunft – mit Grünem Gas klimaneutral heizen, indem Sie von Ihrem Versorger Gas aus erneuerbaren Quellen beziehen. Dabei werden Sie keinen Unterschied bemerken, denn die Heizung kann ohne Änderungen wie gewohnt weiterverwendet werden.

Es gibt eine Vielzahl von Gründen ein bereits vorhandenes Gasheizungssystem mit Grünem Gas weiterhin zu nutzen.

 

Keine unnötigen finanziellen Belastungen

Fast alle mit fossiler Energie betriebenen Heizungstechnologien können auch mit erneuerbaren Energien höchst effizient und damit klimaneutral betrieben werden. So „vertragen“ etwa das vorhandene Gas-Netz und moderne Gas-Geräte bereits heute bis zu 100% Biomethan und 10% reinen Wasserstoff.

Heizen mit Grünem Gas hilft zudem jenen, die keine großen Ausgaben und Umbauten für ein neues Heizsystem machen wollen oder können. Gerade in der derzeitigen Arbeitsmarkt-Krise ist das ein entscheidender Faktor. Viele Haushalte müssen in der nächsten Zeit auf Grund der wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sehr vorsichtig kalkulieren und mit dem vorhandenen Geld sorgsam umgehen. Der Umstieg auf Grünes Gas anstatt der Anschaffung eines neuen, teuren Heizsystems schont daher sowohl die Umwelt als auch die Geldbörse.

 

Umweltfreundlich

Der Ausstoß von Schadstoffen wie Feinstaub oder Partikeln aus unvollständiger Verbrennung bestimmt seit Jahrzehnten die Diskussionen rund ums Heizen. Bei diesen Emissionen liegt eine Gasheizung deutlich vor den meisten konkurrierenden Technologien. Wird die Gasheizung mit Grünem Gas betrieben, läuft das Heizsystem zudem 100% klimaneutral!

 

Klimaneutral heizen

Grünes Gas ist Biomethan, das aus biogenen Abfällen hergestellt wird. Aber auch klimafreundlicher Wasserstoff, der beispielsweise aus mit Wind- und Sonnenenergie betriebenen Anlagen stammt.

Gelangt CO2 bei der Verbrennung wieder in die Atmosphäre, kann der Kreislauf von Neuem beginnen: Es wird von Pflanzen oder im Boden gebunden und trägt somit nicht zur globalen Erwärmung bei. Durch die Erzeugung von Grünem Gas aus organischen Reststoffen kann zusätzlich noch die Emission von Methan – ebenfalls ein Treibhausgas – vermieden werden. Dieses würde andernfalls bei der Verrottung im Freien ungehindert in die Atmosphäre gelangen und das Klima belasten.

Besonders wichtig im Bereich der Heizungs- und Warmwasserversorgung ist die verlässliche Verfügbarkeit der Energie in der Heizperiode. Scheint die Sonne, liefert Solarthermie oder der Strom aus der Photovoltaik-Anlage die benötigte Energie. Im Winter wir deutlich mehr Wärme benötigt, als die Sonne liefern kann. Hier kommt die Gastherme zum Einsatz. Durch die flexible Nutzung verschiedener Technologien kann somit die nötige Versorgungs- und Krisensicherheit gewährleistet werden.

 

Vermeidung von Luftschadstoffen

Bei Grünem Gas gibt es so gut wie keinen Ausstoß von Feinstaub oder von krebserregenden PAK-Emissionen (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen bei der unvollständigen Verbrennung von organischem Material bei niedrigen Temperaturen). Der Einsatz von Grünem Gas trägt also maßgeblich zu einer sauberen Atemluft bei.

Studien des Umweltbundesamtes in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität haben die Emissionen in der Raumwärme untersucht. Bei Gas liegt der Ausstoß aller untersuchten Schadstoffe – insbesondere Staub, PAK und Schwefeldioxid – deutlich niedriger als bei Festbrennstoffen. Hier gibt es bei spezifischen PAK-Emissionen bis zu 2000-fach höhere Werte. Auch bei Stickoxiden (NOx) ist der Emissionsfaktor der Festbrennstoffe viermal so hoch wie jener von Gas.

PAK Emissionsfaktoren

PM10 Emissionsfaktoren

Gas für gute Nachbarschaft

 Der eigene Hund macht keinen Lärm - er bellt nur.“ Dieser Ausspruch von Kurt Tucholsky gilt sinngemäß auch für die eigene Heizung. Daher ist die Installation von Heizsystemen mit einer gewissen Geräuschentwicklung (z.B. durch Ventilatoren von Luftwärmepumpen) in dicht bebautem Gebiet sehr gut abzuwägen, um den Nachbarschaftsfrieden nicht zu stören.

  

Bequem und zuverlässig

Grünes Gas strömt – so wie man es schon von Erdgas gewohnt ist – dann aus der Leitung, wenn es für‘s Heizen, Kochen oder für die Warmwassererzeugung benötigt wird: bequem, zuverlässig und einfach.

Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass Gaskunden diese sogenannten Convenience-Faktoren besonders schätzen. Also alles, was mit der bequemen Nutzung zusammenhängt. Dazu zählt auch, dass es im Haus keinen Schmutz gibt. Unter anderem, weil man keine Asche entsorgen muss. Auch um die Anlieferung muss man sich keine Gedanken machen. Die Umfrage hat außerdem ergeben, dass bei Gaskunden eine mit Grünem Gas betriebene Heizung die beliebteste Form des Heizens ist.

Resümee

Ein mit Grünem Gas betriebenes Heizsystem bietet viele Vorteile: Es ist klimaneutral, sauber und relativ kostengünstig. All die Gründe, die dazu geführt haben, dass derzeit mehr als 1.000.000 Haushalte mit Gas heizen, gelten auch für Grünes Gas. Die Kunden können damit weiterhin ein effizientes System mit ausgereifter Technik nutzen. Davon profitieren nicht nur die vielen Menschen, die derzeit Gas verwenden. Man trägt auch dazu bei, das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.