Wasserstoff-Großprojekt im Burgenland geplant
Burgenland Energie und der Verbund bekundeten ihre Absicht, Elektrolyse-Kapazitäten von insgesamt 300 MW zu errichten. Der Umsetzung des Projektes soll in drei Stufen erfolgen. Gestartet wird mit einer Anlage mit einer Kapazität von 60 MW, die im Nordburgenland, in Nickelsdorf, ihren Standort haben soll. „Ab 2026 werden wir 9.000 Tonnen grünen Wasserstoff aus burgenländischer Wind- und Sonnenenergie pro Jahr produzieren. In der Vollausbaustufe bis 2030 werden es jährlich 40.000 Tonnen Wasserstoff für Österreich sein, womit wir 400.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einsparen werden.“ erläutert Burgenland Energie-Vorstand Stefan Sharma. Der aktuelle Wasserstoffbedarf in Österreich beträgt 120.000 Tonnen pro Jahr.
„In Europa gibt es derzeit einen Elektrolyseur, den größten Elektrolyseur in Portugal, mit einer Leistung von 20 Megawatt“, erklärte Sharma zur Veranschaulichung der Dimension des Projekts. „Dieses Projekt ist nicht nur in österreichischem Maßstab ein großes Projekt, es ist auch in europäischem Maßstab ein großes Projekt.“ Daher könne es nicht von einem einzelnen Unternehmen umgesetzt werden.
Produktion von Grünem Wasserstoff in Österreich ausweiten
Als Vorreiter bei grünem Wasserstoff hat VERBUND gemeinsam mit voestalpine und Siemens bereits 2019 den ersten PEM-Elektrolyseur Österreichs in Betrieb genommen. Grüner Wasserstoff ist eine wesentliche Säule der Unternehmensstrategie. Bis 2040 wird die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Österreich das 4- bis 5-fache des heutigen Gesamtbedarfs betragen. Dieser Bedarf wird durch zunehmende lokale Produktion, aber auch durch Wasserstoff-Importe gedeckt werden. Michael Strugl: „Jetzt ist die Chance, Österreich in eine Vorreiterrolle zu bringen. Dieses gemeinsame Projekt bringt uns einen großen Schritt Richtung Energiezukunft weiter.“
Stephan Sharma, Initiator und Ideengeber des Projekts, hält fest: „Wasserstoff ist ein entscheidender Energieträger der Zukunft. Wir befinden uns heute in der größten Energietransformation seit der Erfindung der Dampfmaschine. Wir werden in recht kurzer Zeit Heizen und Mobilität von fossilen Energieträgern auf Strom umstellen. Und das ist gut und richtig so. Statt fossile Rohstoffe zu verfeuern, können wir mit erneuerbaren Energien Strom produzieren und für unsere Bedürfnisse einsetzen. Für jene Lücke, wo Strom kein adäquater Ersatz ist, ist sauber erzeugter Wasserstoff ein hervorragendes Produkt, um Öl und Gas zu ersetzen.“
Wir werden bei Grünem Wasserstoff verstärkt auf die Produktion im Inland setzen. Erst vor wenigen Wochen haben wir mit unserer Wasserstoffstrategie den Grundstein gelegt. Heute können wir schon ein erstes Projekt präsentieren. Das ist ein wichtiger und großer Schritt“, so Ministerin Leonore Gewessler.