Österreichische Kompetenz sichtbar machen
Die im Norden der Niederlande gelegene Provinz Groningen ist allen, die mit Gas befasst sind, ein Begriff. Hier befindet sich das Groningen-Gasfeld, aus dem seit den 60er Jahren mehr als 2 Billionen m3 Erdgas gefördert wurden. Die Region will künftig aber ein Zentrum für die Erzeugung von Grünem Wasserstoff werden. Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee sollen dabei den Strom für die Elektrolyse liefern.
Am 6. und 7. Oktober wurde in der Stadt Groningen in den Konferenzräumen der im 13. Jahrhundert erbauten Martinikirche die Veranstaltung Wind meets Gas abgehalten. Die thematischen Schwerpunkte bildeten Wasserstoff und Offshore-Energie. Auch die ÖVGW war bei der Tagung vertreten. Sascha Grimm, Referent für erneuerbares Gas, präsentierte einen Überblick zum Forschungsprogramm der Initiative „Greening the Gas“ sowie zu Wasserstoff-Leuchtturmprojekten aus Österreich.
Grimm nutzte die Gelegenheit, vor den vielen anwesenden internationalen Stakeholdern auf die österreichische Kompetenz im Zusammenhang mit erneuerbarem Wasserstoff hinweisen zu können. „Österreich kann auf die bisherigen Leistungen durchaus stolz sein“, so der ÖVGW-Referent. „Tagungen wie in Groningen sind eine gute Möglichkeit, um heimische Forschungsleistungen vorzustellen. Je mehr Aufmerksamkeit diese Projekte bekommen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass österreichische Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Zukunft verstärkt auch an großen, länderübergreifenden Projekten teilnehmen können“.
Durch die Teilnahme an internationalen Konferenzen und Tagungen soll künftig die „Vermarktung“ von österreichischen Wasserstoffprojekten intensiviert werden, um so auf die Leistungsfähigkeit und das Engagement von heimischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen aufmerksam zu machen. Das ist wichtig, denn das Mitspracherecht beim Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft ist nicht nur von der Größe eines Landes bzw. seiner Gasindustrie abhängig, sondern auch vom Knowhow und etwaigen Erfahrungsvorsprüngen, die es dort gibt. Daher kann eine bessere europäische Sichtbarkeit der heimischen Aktivitäten rund um erneuerbare Gase Österreich dabei unterstützen, das große Vorhaben der Dekarbonisierung der Gasversorgung zusammen mit internationalen Partnern durchzuführen.