Gastechnologien bringen Vorteile bei Raumwärme
Mit der Forschungsinitiative „Greening the Gas“ untersucht die ÖVGW Fragen rund um erneuerbare gasförmige Energieträger und deren effiziente Nutzung.
Elektrisch betriebene Wärmepumpen werden oft als gute Lösung für die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung in gasversorgten Gebäuden angesehen. Aufgrund der vorhandenen Gebäudeeigenschaften (z.B. fehlende Fußbodenheizung, schlechte Dämmung) ist ein durchgängig effizienter Betrieb von Wärmepumpen jedoch oft nicht möglich.
Die Forschung Burgenland GmbH hat im Auftrag von „Greening the Gas“ die Möglichkeiten der Kombination von elektrischer Wärme mit Gasbrennwertkesseln sowie die Potenziale von gasbetriebenen Wärmepumpen untersucht.
Für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpenanlage sollte die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle (Wärmepumpe) und Wärmesenke (z.B. Fußbodenheizung, Radiator) möglichst gering sein. Die Umstellung von Radiatorheizung auf Fußbodenheizung ist jedoch oft nur mit großem baulichen Aufwand möglich. Vor allem im Altbaubestand wird daher häufig darauf verzichtet.
Wird eine Wärmepumpe jedoch mit Radiatoren betrieben, kann es an kalten Tagen zu einer Unterversorgung des Gebäudes kommen. Die Wärmepumpe kann die erforderlichen Temperaturen nicht und nur mit einer sehr geringen Leistungszahl (COP) bereitstellen.
Hybridsystem als Lösung
Die von der Forschung Burgenland GmbH durchgeführte Studie zeigt, dass ein Hybridsystem bestehend aus Wärmepumpe und Gaskessel die Lösung für dieses Problem bieten kann. Die Wärmepumpe hat Vorrang, solange sie effizient Wärme bereitstellen kann. Ansonsten übernimmt der Gaskessel die Wärmebereitstellung (z.B. bei niedrigen Außentemperaturen). Auch wenn der Strommix nur einen geringen Anteil an Energie aus erneuerbaren Technologien enthält, kann es ökonomisch und ökologisch sinnvoll sein, das Gebäude mit (erneuerbarem) Gas zu beheizen anstatt mit der Wärmepumpe.
Sobald die Wärmepumpe nicht mehr effizient betrieben werden kann, kommt im Kombi-System der Gaskessel zum Einsatz.
Ein Ergebnis der Studie lautet, dass in Einfamilienhäusern und kleinen Mehrfamilienhäusern die Gasabsorptionswärmepumpe im Vergleich zum Gaskessel die größten Gas-, Kosten- und CO2-Einsparpotenziale aufweist.
Link zur Studie:
Information zu Gaswärmepumpen