Biogasbranche wünscht sich Quote für Grünes Gas
Am 9. Dezember wurde vom Kompost- und Biogasverband die Tagung Biogas21 im Online-Format abgehalten. Rund 180 Teilnehmer konnten spannende und interessante Fachbeiträge hören und an angeregten Diskussionen rund um Biomethan und die weiteren Zukunftsperspektiven der Branche teilnehmen.
Obmann Norbert Hummel hob in seiner Begrüßung den aktuellen Stand rund um das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz hervor und betonte besonders die Notwendigkeit der Schaffung des dringend benötigten Rechtsrahmens für Grünes Gas. Um bis 2040 – so wie im Regierungsprogramm angeführt – Klimaneutralität erreichen zu können, fehlt mit einer Quotenregelung für erneuerbare Gase weiterhin ein wesentlicher Baustein, um das Gasnetz auf den Transport und die Speicherung von Grünem Gas umzustellen.
Franz Kirchmeyr und Florian Brunner vom Kompost- und Biogasverband Österreich bei der Biogas21 (Foto: © Kompost- u. Biogasverband Ö.).
Die bei der Veranstaltung gehaltenen Fachbeiträge waren breit gefächert und untermauerten die Vielseitigkeit des Energieträgers Biogas. Sie widmeten sich u.a. den Anforderungen und Herausforderungen des zukünftigen Energiesystems und zeigten Möglichkeiten auf, wie Biogas auch in den Bereichen der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle spielen kann.
Ein Stück vom Kuchen fehlt noch
Im Zuge des Abschlussplenums diskutierten Adi Gross (Bundesrat, GRÜNE), Jürgen Streitner (WKO) und Kasimir Nemestothy (Landwirtschaftskammer Österreich) darüber, wie durch die Umstellung des Gassystems auf erneuerbare Gase, Österreich bis 2040 zur Klimaneutralität verholfen werden könne. Kernthemen waren u.a. die Investitions- und Planungssicherheit sowie die Notwendigkeit eines Quotensystems, also einer Verpflichtung für Gaslieferanten, dass ein bestimmter Anteil des von ihnen verkauften Gases aus erneuerbaren Quellen stammen muss. „Die Grüngasquote ist unser fehlendes Kuchenstück, das derzeit noch in der Luft hängt. Leider sind wir kurz vor dem Schlusspfiff rausgekickt worden, jetzt sitzen wir wieder auf der Ersatzbank.“, betont Franz Kirchmeyr, Fachbereichsleiter Biogas, die Notwendigkeit der Quote. „Wir müssen es schaffen, dass die Quote wieder aufs Feld gebracht wird und dort in das richtige Tor geht!“