2021 war Rekordjahr für Biomethan-Produktion

Boyana Achovski, Generalsekretärin von GIE Gas Infrastructure Europe, kann eine zufriedene Bilanz für das vergangene Jahr ziehen: „2021 gab es eine exponentielle Verbreitung von Biomethananlagen in Europa. Dies ist nicht überraschend, wenn man das hohe Potenzial von Biomethan für die Dekarbonisierung bedenkt: Es ist der einzige erneuerbare Brennstoff, der heute in Europa verfügbar und skalierbar ist und die kostengünstige Nutzung der bereits bestehenden Gasinfrastruktur ermöglicht. Die kombinierte Menge an Biomethan und Biogas (Rohform von Biomethan), die heute verfügbar ist, kann bereits den gesamten Gasverbrauch Belgiens decken“.

Der Europäische Biogasverband EBA schätzt, dass 87% der heute in Europa aktiven Biomethananlagen an das Gasnetz angeschlossen sind. Sie können einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der EU-Wirtschaft leisten. Dazu EBA-Direktor Harmen Dekker: „Um sicherzustellen, dass Biomethan als erneuerbarer Kraftstoff im Transportsektor eine immer wichtigere Rolle spielen wird, sollte ein effizienter Handel mit Biomethan in ganz Europa eingerichtet werden. Außerdem sollten bei der künftigen Entwicklung der Gasinfrastruktur die notwendigen Anpassungen berücksichtigt werden, um die Einspeisung höherer Anteile von Biomethan in die Verteilungsnetze zu ermöglichen“.

1.000 TWh Biomethan bis 2050

Heute sind in Europa rund 20 000 Anlagen in Betrieb (Gesamtzahl der Biogas- und Biomethananlagen). Nachhaltiges Biomethan kann bis zu 30-40% des für 2050 erwarteten Gasverbrauchs in der EU decken. Schätzungen der Initiative „Gas For Climate“ gehen von einer Produktion von mindestens 1.000 TWh aus. Die Anzahl der Biomethananlagen wächst in ganz Europa exponentiell: Die Biomethan-Landkarte zeigt, dass in den letzten eineinhalb Jahren fast 300 neue Anlagen in Betrieb genommen wurden. In Europa gibt es heute 40% mehr Biomethananlagen als in der letzten Ausgabe von 2020. Die rasche Einführung von Biomethan-Technologien wird die Dekarbonisierung der EU-Wirtschaft beschleunigen. Dennoch wird der Sektor in den kommenden Jahren entsprechende gesetzliche Unterstützung benötigen, um sein volles Potenzial auszuschöpfen.

Größter Zuwachs in Frankreich

Frankreich, Italien und Dänemark sind die Länder mit dem größten Zuwachs der Zahl der Biomethananlagen. In Frankreich wurden im Jahr 2020 nicht weniger als 91 neue Anlagen in Betrieb genommen, und zwischen Januar und Oktober 2021 nahmen 123 Anlagen den Betrieb auf. Nach Frankreich sind die Länder mit dem größten Zuwachs an Biomethananlagen Italien (+11 Anlagen im Jahr 2020) und Dänemark (+10 Anlagen im Jahr 2020).

Die Biomethan-Landkarte

Die Biomethan-Karte ist das Ergebnis einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen EBA und GIE. Diese Ausgabe enthält konsolidierte Daten vom Oktober 2021, obwohl für einige Länder nur Daten aus 2020 vorliegen. Weitere Analysen zu den Biogas- und Biomethanmärkten finden sich im statistischen Bericht 2021 des EBA. Daten des österreichischen Biomethanmarktes wurden von AGCS Biomethan Register Austria und Kompost & Biogasverband Österreich zur Verfügung gestellt.
Download Biomethan-Karte

Über EBA, Europäischer Biogasverband
EBA ist die Stimme des erneuerbaren Gases in Europa. Der im Februar 2009 gegründete Verband setzt sich für die aktive Förderung des Einsatzes von nachhaltiger Biogas- und Biomethanproduktion und -nutzung auf dem gesamten Kontinent ein. EBA zählt heute auf ein gut etabliertes Netzwerk von über 200 nationalen Organisationen, wissenschaftlichen Instituten und Unternehmen aus Europa und darüber hinaus.
https://www.europeanbiogas.eu/

Über GIE, Gas Infrastucture Europe
GIE ist der Verband der europäischen Gasinfrastrukturbetreiber, die in den Bereichen Fernleitung, unterirdische Speicherung und LNG-Terminals tätig sind. Er vertritt rund 70 Mitgliedsunternehmen aus 26 Ländern. Die Mitglieder der GIE arbeiten daran, das Rückgrat des neuen, innovativen Energiesystems zu werden, damit die europäischen Bürger von einer sicheren, effizienten und nachhaltigen Energieversorgung profitieren können.
https://www.gie.eu/